Vom Big Bend in die Davis Mountains
Als wir aufstehen und rausschauen, ist unser Nachbar von der rechten Seite spurlos verschwunden und von den Jugendlichen steht wiedersagt auch nur noch ein Zelt.
Nach einem kurzen Frühstück brechen wir um etwa 10:45 zur Lodge auf. Dort angekommen laufen wir zuerst den kurzen Windows Trail. Es ist immer noch bewölkt und auch in weiter Ferne sehen wir kaum mehr als grauen Himmel. Torsten macht noch das ein oder andere obligatorische Foto vom "Window". Wir sitzen noch eine Weile auf einer Parkbank am Aussichtspunkt und schauen im Internet nach der Wettervorhersage für die nächsten 1-2 Tage. Unsere Hoffnung auf besseres Wetter wird enttäuscht und so entscheiden wir uns einen Tag früher weiter zu fahren. Auf dem Weg zurück zum Womo wird der Wind wieder stärker und es tropft ein wenig, sodass uns die Entscheidung bereits heute in die Davis Mountains zu fahren nicht besonders schwer fällt. Der Big Bend NP ist landschaftlich zwar wunderschön, aber bei dem Wetter haben wir ja nichts davon...
Um 11:30 verlassen wir den Park auf der TX-SR-118 in nördlicher Richtung und nach kurzer Zeit kommen uns 2 - 3 Autos entgegen, die uns jeweils mit der Lichthupe anblinken. Uns ist nicht ganz klar warum. Torsten hält am Straßenrand und sieht nach - es müsste ja was offensichtliches sein, wenn sie es beim Vorbeifahren sehen. Aber er kann nichts ungewöhnliches finden. Na, das waren dann wohl PKW-Fahrer der besonders freundlichen Art. Mit der Zeit kommen uns noch einige Wagen entgegen, aber Signale mit der Lichthupe gibt keiner mehr.
Je weiter wir fahren desto mehr klart der Himmel auf und das Wetter wird besser. Während wir uns darüber freuen, kommen wir zu einem weiteren Checkpoint der Border Patrol. Die Beamten sind etwas neugieriger als die letzten und fragen uns nach unseren Namen, den Pässen und dem Geburtsdatum. Auch hier gibt es keine Probleme und keine 30 Sekunden später fahren wir schon wieder weiter.
Langsam fragen wir uns ob das eingebaute Radio funktioniert, um mal Musik oder Nachrichten zu hören. Das Display wechselt die Farbe und man kann nur schlecht was erkennen. Wir finden weder auf UKW noch auf Mittelwelle einen Sender, aber wer braucht schon Musik zur Ablenkung, bei der genialen Landschaft.
Die TX-SR-118 führt uns über eine auf 1000 Metern gelegenen Hochebene, den höchsten Punkt von 1644 Metern passieren wir ebenfalls und langsam geht es in Richtung Fort Davis.
Es ist 15:35 als wir die Einfahrt zum Davis Mountains State Park erreichen. Im Visitor Center melden wir uns an, wählen Site #60 ("More Privacy"). Zeitgleich taucht ein Pärchen auf und spricht uns an,ob das unser Womo ist da draußen, denn dann hätten sie uns auf den letzten 3 Campgrounds auch schon gesehen. Wir klären sie auf, dass sie nicht uns sondern eines von vielen anderen fabrikneuen Überführer-Womos von RoadBear gesehen haben müssen.
Wir fahren zur Site und als wir in unseren Loop einbiegen kommt uns ein Überführer-Womo entgegnen, aber die hier kennen wir: es sind Heidi & Klaus! Wir fahren bis zum Ende des Loops und beziehen unsere Site #60 und hier ist zur Zeit niemand ausser dem Host der ein paar Meter entfernt steht. Nachdem unser WoMo angeschlossen ist - wir haben hier in Texas oft Strom & Wasser - schauen wir bei Heidi & Klaus auf einen "kleinen" Ratsch vorbei. Schliesslich wollen wir ja wissen was sie in den letzten Tagen erlebt haben. Beim Abschied verabreden wir uns für den Abend zum Grillen und Lagerfeuer auf unserem Platz.
Auf dem Rückweg sehen wir 2 weitere Überführer reinfahren. Als wir zurück bei unserem Leo sind ist er nicht mehr allein, rechts und links steht je ein anderer Überführer und ein 5th wheel gesellt sich auch noch dazu.
Torsten schichtet schon mal das Holz für das geplante Lagerfeuer im dafür vorgesehenen Firering auf. Bevor er anfeuern kann, kommt allerdings der Host vorbei und meint, dass gerade ein Fireban wegen zu starkem Wind ausgerufen wurde. Später, wenn der Wind nachlassen sollte, wäre es aber kein Problem.
Kurz drauf kommen auch schon Heidi & Klaus, wir essen zusammen und da der Wind nachgelassen hat entzünden wir das Lagerfeuer. Wir sitzen noch lange draussen, beobachten wie der Mond aufgeht und geniessen unser Camper-Leben.
Es wird spät und wir sollten langsam ins Bett. Leider trennen sich hier unsere Wege und wir werden uns mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Urlaub nicht mehr treffen: Klaus und Heidi wollen morgen zum Guadeloupe Mountain State Park weiter fahren während wir noch eine zweite Nacht geplant haben.
WoMo Meilenstand:
Start: 2538,6 mi
Ziel: 2663,4 mi
Gefahren: 124,8 mi