Chisos Basin und die Mikro-Vampire

Heute wollen wir früh los, um noch eine der begehrten Sites auf dem Chisos Basin CG zu ergattern. Als wir noch bei einem kurzen Frühstück sitzen, kommt draußen eine Rangerin und hängt schon einen Reservierungszettel für den nächsten Gast an den Pfosten.

Wir brechen auf, halten noch kurz beim Campstore. Auf dem Parkplatz vor dem Campstore steht ein Überführerwomo und wir fragen uns ob das wohl Heidi & Klaus sind. Im Store kaufen wir ein Feuerzeug (das von RoadBear hat leider das Zeitliche gesegnet) und ich will noch ne Postkarte, für einen vergessenen Sammler in der Heimat.
Mit dem WoMo geht es bergauf durch den Park, vorbei am Visitor Center und wir kommen bald an die Abzweigung zur Chisos Basin Road an der ein Schild darauf hinweist: "Recommended 24 ft". Leo ist zwar 1-2 ft länger, aber Torsten meint das geht. Die Strasse ist nicht übermässig breit, hat einige Kurven und sollte uns ein anderes Womo entgegen kommen wird es ziemlich eng. Wir kommen gut durch, aber selbst Torsten sagt, mit einem noch längeren WoMo möchte er hier nicht fahren müssen.

Gleich an der Einfahrt zum CG treffen wir eine sehr freundliche Rangerin, die sieht, dass wir auf Platzsuche sind. Sie sagt uns das Site 11 und 12 in Loop 1 heute definitiv frei werden. Also fahren wir gleich los und beide Plätze sind in der Tat frei - nur die Permits hängen noch. Wir wählen Site 11, auch wenn die etwas eng und schmal ist, aber wir passen drauf und sie gefällt uns besser als #12. Mit dem Leveln ist das so eine Sache und wegen des Gefälles steht unser Leo etwas abschüssig, aber das ist kein Problem.

Nachdem unser Wagen steht, brechen wir erstmal zu unserer obligatorischen Erkundungstour über den Platz auf. Auch an der "Dumpstation" kommen wir vorbei, wobei die nicht mehr in Betrieb zu sein scheint. Laut eines Schildes kann man "nur geringe Mengen" Grauwasser dumpen. Was auch immer geringe Mengen sein mögen...

Nachdem wir einmal über den Platz gelaufen sind wollen wir noch den Trail zur Lodge laufen der einige Meter neben unserer Site vorbei führt. Der Trail ist anfangs für mich durchaus machbar, aber im weiteren Verlauf wird er steiler und immer mehr Geröll zwingt mich du der Einsicht, dass ich hier nicht weiter komme. Also kehren wir um.
Zurück am Womo machen wir es uns draussen gemütlich und legen einen faulen Nachmittag ein. Wir dösen, lesen, oder spielen Karten.

Leider finden nicht nur wir den Campground wunderschön. Einige aggressive Mini-Fliegen attackieren uns als wären es Vampire.
Zum Abenessen gibt‘s wieder mal 2 lecker Steaks mit Salat. Gegrillt wird draußen, aber essen tun wir wegen der lästigen Fliegen lieber ungestört drinnen.
Der Platz an sich, so von Bergen umgeben ist zwar fantastisch, aber die Fliegen nerven kolossal. So sehr, dass wir uns ernsthaft überlegen die 2. schon bezahlte Nacht einfach sausen zu lassen und weiter zu fahren.

Gerade als wir mit dem Essen fertig sind sehen wir wie eine Gruppe Jugendlicher (6 Leute zwischen 18 u. 20) auf der Nachbarsite ihre Zelte aufschlagen. Als wir nach dem Essen raus sind, werden wir freundlich begrüßt. Als sie mitbekommen wo wir herkommen erzählen sie uns, dass sie im letzten Jahr einen deutschen Austauschschüler bei sich gehabt hätten und einer von ihnen heuer im Sommer bei ihm zu Gast sein wird.
Wir befürchten schon, dass nun zur Fliegenplage auch noch lärmende Jugendliche kämen, aber das stellt sich als unbegründet heraus: sie sind von Anfang an ruhig und wir hören keinen Mucks.

Kurz nach 22:00 ziehen wir uns ins WoMo zurück und wenige Minuten später setzt ein leichter Regen ein, der mit der Zeit in einem kleinen Sturm ausartet. Wie sagte der Ranger gestern? Seit Dezember kein Regen und kaum kommen wir fängt es an... Die armen Zeltler haben so ihre Probleme und eines der beiden Zelte hält dem Wind nicht stand, sodass ein Teil der Gruppe im Auto übernachten muss.

Heute war es zwar den ganzen Tag bewölkt, aber trotzdem habe ich einen Sonnenbrand am Oberkörper und Torsten einen an den Unterarmen. Da hat die Sonnencreme nicht viel geholfen :-(

WoMo Meilenstand:
Start: 2497,2mi mi
Ziel: 2538,6 mi
Gefahren: 41,4 mi