Abendgewitter im Valley of Fire State Park

Als wir aufstehen ist der Himmel überlaufen und es ist relativ kühl. Beim Frühstück besprechen wir die heutige Route und da uns die Vorräte ausgehen planen wir einen Einkauf im WalMart in Hurricane ein. Nachdem das Navi programmiert ist lassen wir noch am Platz die Schwarz- und Grauwassertanks ab, füllen den Frischwassertank und räumen etwas auf. Während Karin den Müll zum Container bringt fege ich noch den Wohnbereich, die Fahrerkabine und mit dem Handfeger hat auch der Sand unter den Sitzen keine Chance. Geschafft, wieder alles sauber. In In diesem Moment fällt die Fahrertür zu und ist plötzlich verschlossen. Der Autoschlüssel sollte in meiner Hosentasche sein - ist er aber nicht. Von aussen sehe ich ihn im Wagen - er muss wohl beim sauber machen rausgefallen sein und vorher habe ich es wohl geschafft unbemerkt den Wagen abzuschliessen. Da wir abfahrbereit sind, ist auch die Tür zum Wohnbereich schon verschlossen und da wir normalerweise gründlich sind ist auch kein Fenster offen. Wir sind ausgesperrt - etwas von dem ich eigentlich dachte es würde mir nie passieren. Sag niemals nie ...
Gut, also rufen wir bei Road Bear an. Immerhin ist das Telefon noch in der Hosentasche. Die Nummer der Hotline von Road Bear ist gespeichert und ich habe auch gleich jemanden an der Leitung. Mit der Hilfe der Hotline können wir das Problem ohne größeren Aufwand selbst lösen und breiten wie vereinbart den Mantel des Schweigens darüber aus ;-)

Jetzt ist es 10:00 Uhr und wir können endlich aufbrechen. Auf der UT-SR 9 in Richtung Hurricane ist etwas mehr Verkehr als wir das sonst gewohnt sind und durch einige Stops brauchen wir bis zum WalMart Supercenter etwa eine Stunde. Der Einkauf selbst geht schnell und wir sind im Nu auf der Interstate 15 in Richtung Vegas.

Zuerst kommen wir gut voran, aber kurz nachdem wir die Staatsgrenze von Utah nach Arizona überquert haben kommen wir in einen Stau. Im Schritttempo geht es auf der linken Spur an der Baustelle vorbei - hier wird gerade der Fahrbahnbelag erneuert. Kurze Zeit später überqueren wir wieder eine Staatsgrenze, dieses mal von Arizona nach Nevada. Wie auch kaum anders zu erwarten werden wir auch sofort vom ersten Casino neben der Autobahn auf großen Werbebannern eingeladen vorbei zu schauen. Da wir mit unserem Geld was anderes vor haben (der nächste Urlaub kommt bestimmt) fahren wir weiter.
Auf Höhe von Mesquite kommt für eine kurze Zeit etwas stärkerer Wind auf, was aber beim Fahren keine Probleme verursacht. Das Navi lotst uns weiter auf der I-15 an Overton vorbei in Richtung West-Einfahrt zum State Park. Warum ist nicht ganz klar aber ausnahmsweise lasse ich dem Navi seinen Willen. Am Exit #75 verlassen wir die Interstate, passieren einen Truck Stop und folgen dem Valley of Fire Highway 18 Meilen bis zur Einfahrt zum Park. Wir zahlen unsere $10 Park Fee und fahren gleich zu den Campgrounds. Dort angekommen drehen wir zuerst eine Runde durch den Atlatl Rock Campground - noch sind reichlich Sites frei. Aber eigentlich wollen wir wie bereits 2007 wegen der schöneren Sites auf den Arch Rock Campground. Als wir auf den Loop einbiegen tauchen im Kopf Bilder von unserem Besuch in 2007 auf. Wir halten Ausschau nach unserer Site von damals, finden sie aber erst auf der zweiten Runde. Leider ist der Platz schon belegt und so entscheiden wir uns für Site 25. Das Leveln ist ruck zuck erledigt und wir setzen uns gleich raus in den Schatten unseres Shelters um die Seele baumeln zu lassen. Leider kommen mit der Zeit reichlich Fliegen und nerven uns gewaltig. Gott sei dank geht die Sonne in kürze unter - dann sollten wir wieder unsere Ruhe vor diesen Biestern haben. So lange wollen wir aber nicht warten und so brechen wir zu einer Runde über den Campground auf. Im Verlauf des Loops sehen wir ein paar Zeltler, einen Fifthwheeler und ein Wohnmobil. Da es am andere des Platzes weniger Fliegen hat beschliessen wir morgen auf eine andere Site umzuziehen.

Nach dem Abendessen draussen schauen wir zu wie in einiger Entfernung ein Gewitter am anderen Ende des Tals vorbei zieht. Ein faszinierender Anblick.

Gefahrene Meilen: 145,4 mi
Heutiger Meilenendstand: 6145,9 mi