Es geht los

Streikbedingt geht es heute einen Tag später als geplant los. Ab 11:00 sind wir bereit und sitzen auf glühenden Kohlen, beziehungsweise unseren Koffern. Unser Familienshuttle kommt gegen 13:30, was eigentlich viel zu früh ist. Wir haben bereits online eingecheckt und selbst im Berufsverkehr braucht's von uns aus maximal 15 Minuten zum Flughafen München.

Am Terminal 2 angekommen gibt Torsten unsere beiden Koffer am Automaten ab und wir gehen durch die Sicherheitskontrolle. Es geht recht locker zu und für Torstens Fotoausrüstung und sonstigen Technikkram interessiert sich heute niemand. Er ist ganz überrascht und meint das sei das erste mal seit 10 Jahren das er nicht einmal den Rucksack öffnen muss.

Als dann gegen 15:15 zum Pre-Boarding für Eltern mit kleinen Kindern, Ältere Passagiere oder solche mit Behinderungen aufgerufen wird nehme ich nach den schlechten Erfahrungen im Dezember in Frankfurt meine neue Plastikkarte und Frage am Schalter noch einmal nach. Der Mitarbeiter am Gate winkt uns durch und so sitzen wir schon um 15:28 in einer noch leeren Maschine auf unseren Plätzen in Reihe 29. Warum Pre-Boarding? Als wir letztes Jahr auf dem Weg nach Florida waren habe ich bei 2 Stunden Schlange stehen meinen Stolz über Bord geworfen: Mehrere Passagiere wurden mit dem Rolli am Flugzeug abgeholt und an der Schlange vorbei direkt zum Immigration-Officer gefahren während mir beim 2 Stunden Schlange stehen wegen meines Handicaps die Füße ganz schön weh taten. Das Pre-Boarding hatte ich damals auch nicht genutzt, aber warum eigentlich? 16:06 Ortszeit ist das "boarding complete", die Türen werden geschlossen und wir rollen zur Startbahn von der wir um 16:24 abheben.

Der Flug verläuft ereignislos: Filme schauen, lesen und schlafen. Anderthalb Stunden nach dem Start gibt es essen: Torsten nimmt die Puladenbrust Red Curry und ich Spaghetti Bolognese. Das Essen ist die übliche Pampe und noch schlechter als beim letzten mal. Aber da wir recht spät in San Francisco im Hotel ankommen werden ist es das geringere Übel. Nicht mehr lange bis zum regelmässigen Grillen auf schön gelegenen Campsites!

Um 18:44 Pacific Time setzt unser Airbus in San Francisco auf, keine 10 Minuten später verlassen wir den Flieger wo ich schon erwartet werde. Mit dem Rollstuhl geht es direkt zur Immigration. Danach geht es genau so flott weiter: die Koffer sind schon auf dem Band, der Zoll sammelt das Formular ein, ein Taxi haben wir auch ruck zuck. Um 19:45 checken wir im "The Donatello" (Post Street, in der Nähe des Union Square) ein. Unser Zimmer im 7. Stock ist relativ groß, sehr sauber und modern eingerichtet. Etwas albern ist der im Badezimmerspiegel integrierte LCD TV - wer auch immer sowas braucht.

Inzwischen sind wir 24 Stunden auf den Beinen und fallen gegen 20:45 Ortszeit müde aber zufrieden ins Bett.