Hamilton Pools & Pedernales Falls
Heute wollen wir als erstes zu den Hamilton Pools, wo wir nach 50 Minuten Fahrt gegen 10:50 ankommen und auf einen freundlichen Ranger des Travis County Parks treffen, der uns den Weg zu dem RV "Stellplatz" weist. Eigentlich ist das nur ein Stück Wiese direkt neben ein paar Bäumen und Torsten muss höllisch aufpassen nicht zu nah an die Äste zu kommen - Kratzer wären am nieselnagelneuen Mietwomo nicht so prickelnd. Nachdem unser Leo steht, laufen wir zum Kassenhäuschen und zahlen. Bevor wir passieren dürfen, betet der Ranger die Regeln runter: Alkohol, Haustiere, Schwimmen oder das Mitnehmen von Glasflaschen sind verboten.
Wir laufen los, wobei es anfangs ein „ganz normaler“ Trail ist, aber schon bald geht es über zu Stufen umfunktionierten Felsen abwärts. Für mich ist das zwar eine Herausforderung, aber mit Torsten‘s Hilfe bekomme ich das hin und die Mühen werden um ein vielfaches belohnt.
Schon unterwegs sehen wir in einem Bachlauf mit kristallklarem Wasser eine wunderschöne Schildkröte ihre Runden ziehen. Um 11:00 sind wir an den Pools angekommen, sehr beeindruckend. Aber ohne soviele Menschen, die vergnügt im glasklaren Wasser plantschen (no swim?) wäre es noch schöner.
Während ich unten warte, kraxelt Torsten ein bisschen in der Gegend rum, um verschiedene Perspektiven für Bilder zu bekommen. Dabei trifft er noch so einen „Verrückten“, der zusätzlich zur großen Kamera auch sein Stativ durch die Gegend schleppt.
Nach anderthalb Stunden machen wir uns auf den Rückweg zum Womo und fahrend dann zurück zum Pedernales Falls State Park. Am Visitor Center zurück zahlen wir für eine weitere Nacht und bekommen Site 52 zugewiesen. Jetzt fahren wir allerdings erst einmal zur Day Use Area, um die Pedernales Falls zu erkunden. Unser Leo wird auf dem Parkplatz abgestellt, von wo man über einen kurzen Trail zu den Falls gelangt. Es geht zwar wieder bergab, aber diesmal nicht ganz so mühsam, denn dort befinden sich angelegte Stufen, die in die „Tiefe“ führen.
Da der Pedernales River kaum Wasser führt klettert Torsten auf der Suche nach interessanten Motiven auf den "Felsen" rum.
Wir sind etwa anderthalb Stunden am Fluss bevor es wieder zum Campground geht. Unsere neue Site 52 liegt schräg gegenüber unseres alten Platzes und leider völlig frei und in der prallen Sonne. Trotzdem setzen wir uns raus und relaxen in den bequemen Campingstühlen nach den heutigen Anstrengungen.
Es ist inzwischen 18:00 und aus der Ferne vernehmen wir ein leises Donnergrollen, das leider immer näher kommt. Der Himmel verfinstert sich zusehends und immer mehr dicke Wolken schieben sich vor die Sonne. Jetzt um 18:40 kommen die ersten Tropfen und wir verziehen uns sofort ins WoMo. Inzwischen prasseln dicke Regentropfen unentwegt aufs Dach unseres Womos, was viel Lärm macht. Der aufgekommene Wind schüttelt unseren frei stehenden Leo ganz schön durch. Laut Wetterbericht erreichen die Windböen ca. 40 mi/h. Jetzt ist es 19:00 und inzwischen ist aus dem Regen Hagel geworden. Der macht sehr viel Lärm auf dem Dach aber innerhalb von wenigen Minuten verzieht sich das Gewitter.
Nachdem der Spuk vorbei ist, herrscht draussen eine wunderbare (Licht-)Stimmung. Torsten zieht nochmal los um, um die von der Sonne angestrahlte, regennasse Natur die sichtbar aufatmet zu geniessen und eventuell noch ein paar Fotos zu machen.
Ich lese derweil etwas, aber als Torsten nach einer Stunde immer noch nicht zürück ist mache ich mir langsam Sorgen. Völlig umsonst wie sich kurz drauf herausstellt. Einige Augenblicke später kommt er zurück und erzählt entschuldigend, dass er schlicht die Zeit vergessen hätte. Unterwegs hatte er noch den Fotografen getroffen den wir am Vormittag an den Hamilton Pools gesehen haben und sie haben noch ein wenig gequatscht. Offenbar hat dieser seinen alten Job an den Nagel gehangen, kurvt mit einem älteren C-Klasse Womo durch die Gegend und versucht mit der Fotografie seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Start: 1831,8 mi
Ziel: 1894,5 mi
Gefahren: 62,7 mi