Death Valley National Park

Die Nacht wäre ohne Klimaanlage eine Tortur geworden bei einer Tiefsttemperatur von 23 Grad Celsius im Freien um 04:00 Uhr und einigen Grad mehr im Wohnmobil. Laut Vorhersage soll das Quecksilber heute 38C erreichen und für morgen sind sogar 42C vorhergesagt. Der Plan für heute ist es, den Vormittag und späten Nachmittag für Ausflüge zu nutzen, um trotz der extremen Hitze etwas unternehmen zu können.
Bevor wir aufbrechen, kommt Torsten noch mit unserem Schweizer Nachbarn ins Gespräch, der vor seiner fahrenden Litfaßsäue sitzt. Er erzählt, dass in dem Gefährt die Klimaanlage nicht funktioniert und auch der Kühlschrank so ab und an Aussetzer hat. Torsten ist sichtlich schockiert, dass man bei Cruise America die Wohnmobile in dermassen schlechtem Zustand raus gibt, verkneift sich einen Kommentar zu dem Ruf des Anbieters und erzählt nur kurz, dass wir mit unserem RoadBear bisher kein einziges Problem gehabt haben. Unser Nachbar meint bedauernd, dass es aufgrund dieser Geschichten wohl ihr erster und gleichzeitig auch der letzte USA-Urlaub gewesen wäre. Schade eigentlich, denn an sich würde es ihnen hier sehr gut gefallen, aber solche Sachen können einem den Urlaub ganz schön verhageln.

Um zwanzig vor neun brechen wir zum Visitorcenter auf und schauen uns dort etwas um und bekommen gegen Vorlage unseres "America The Beautiful" Jahrespasses einen Beleg, den wir hinter die Windschutzscheibe kleben sollen. Als nächstes geht es zum Golden Canyon wo wir am fast leeren Parkplatz unser WoMo abstellen. Entlang des Trails ist die Farbe der Felsen tatsächlich Gold-Gelb. Nach dem Golden Canyon fahren wir um kurz vor 11 nach Badwater, das laut Schild an Rande des Basins 85,5 m unter dem Meeresspiegel liegt. Die ganze Zeit posieren Menschen davor und jeder von ihnen will sich allein und/oder mit Partner vor oder neben diesem "Beweis" ablichten lassen.
Als immer mehr Reisebusse Ausflügler ausladen, machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Furnace Creek. Dort kommen wir um 11:20 an und sehen 3-4 Reisebusse auf dem Parkplatz aus denen Massen von Menschen zu den 3 Restaurants der Ranch strömen. Soviel zum Thema Mittagessen, da machen wir uns lieber im WoMo einige Sandwiches.

Nach einem kleinen Verdauungsschläfchen machen wir uns auf den Weg zum Pool. Der ist erstaunlicherweise relativ leer (im Vergleich zum Vorabend) und ich schwimme etwas während Torsten im Schatten auf einer Liege einige (elektronische) Postkarten schreibt. Die Wassertemperatur im Pool ist zwar eher auf Badewannenniveau, aber eine angenehme Erfrischung ist das bei den Temperaturen hier im Death Valley schon. Der Pool ist nicht gerade klein und vor allem ist er sehr sauber.

Nach der Erfrischung im Pool brechen wir um 16:30 wieder auf und fahren zu den Mesquite Flat Sand Dunes. Nachdem wir etwas über die Dünen gekraxelt sind fahren wir gegen 18;30 wieder zurück zum "Campground" - der Tag war wegen der Hitze etwas anstrengend für mich. Wir haben offenbar neue Nachbarn bekommen denn direkt neben unserer "Site" steht ein weiteres WoMo von RoadBear. Während Torsten mit unseren neuen Nachbarn ins Gespräch kommt, mache ich mich auf den Weg, um meine "altmodischen" Postkarten aufzugeben. Leider hat das Post Office für heute schon geschlossen, also müssen die Karten noch warten.
Wir ratschen noch eine weile bis es Zeit für's Abendessen wird - auch heute wieder im 49ers Cafe. Unserem Kellner heute Abend hätte man wirklich die Schuhe während des Laufens besohlen können, aber dadurch lassen wir uns den Abend nicht vermiesen. Nach dem Essen lassen wir unseren 2. Abend im Death Valley vor dem Wohnmobil Notizen schreibend ausklingen während die Klimaanlage drinnen versucht wieder erträgliche Temperaturen herzustellen.

Gefahrene Meilen: 114 mi
Heutiger Meilenendstand: 6481,7 mi