Von Kobolden und unerreichbaren Wildpferden
Gestern sagte man uns, dass wir zwischen 8 und 9 Uhr beim Ranger an der Einfahrt zum State Park eventuell eine der frei werdenden Sites auf dem Campground ergattern können. Nach einer kurzen Dusche sind wir bereits um 08:00 am kleinen Visitor Center und stehen vor verschlossenen Türen - noch niemand da. Also nutzen die Zeit und holen das Frühstück nach. Kurz vor 9 bekommen wir Gesellschaft. Zuerst fährt ein WoMo mit Bayernflagge vor und wir kommen mit dem Fahrer kurz ins Gespräch. Die beiden sind aus München und wollen sich den Park nur anschauen aber hier nicht übernachten. Kurz darauf kommen zwei Pickups. Wir unterhalten uns etwas und erfahren, dass beide Männer auf eine Tent Site hoffen und später weitere Freunde & Familie nachkommen werden.
Kurz darauf kommt die Rangerin und schliesst das Visitor Center auf. Die beiden Zeltler bekommen ihre Site. Uns wird gesagt, dass drei Sites vermutlich frei werden und wir, sofern die Camper auf diesen Stellplätzen nicht doch noch kurzfristig verlängern wir eine davon haben können. Die ADA Site ist auch darunter die wir, wie vorab von der Utah State Parks Verwaltung bestätigt, mit Karins Ausweis ohne Probleme reservieren können. Von der Rangerin bekommen wir die Nummern der Sites und fahren zum Campground um zu schauen wer verlängert bzw bald abfährt. Bis auf die ADA Site sind allerdings alle Plätze für RVs belegt und so hängen wir an der #22 unser Schildchen an den Pfosten. Zurück am Visitor Center zahlen wir für eine Nacht und erkundigen uns nach dem Wetter und den Bedingungen am Little Wild Horse Canyon. Die Wettervorhersage ist gut und so fahren wir die paar Meilen zum Canyon und parken unser Womo gegen 10 Uhr am Trailhead.
Der Weg vom Trailhead in Richtung Canyon führt an einigen Hügeln, Sträuchern und einem Baum vorbei bis der Canyon langsam Form annimmt. Nach einer Biegung führt der Weg zu einem Gefälle was wohl der Beginn des eigentlichen Canyons sein wird. Leider blockieren nach einigen Metern Felsblöcke den Weg. Da könnte ich zwar drüber/vorbeikraxeln, aber für Karin ist das ein Problem. Eine Weile überlegen wir ob es einen Weg gibt mit dem Karin in den Canyon zu kommen, müssen aber akzeptieren das sie hier nicht durch kommt. Alleine möchte ich nicht durch den Canyon laufen und so kehren wir notgedrungen um und gehen zum Wohnmobil zurück. Schade, aber so ist das halt.
Da es fast Mittag ist und wir erst am Nachmittag durch das Tal der Goblins laufen wollen fahren wir erstmal zum Campground zurück. Nach einer kleinen Mittagspause schauen wir uns den Campground noch genauer an bevor wir kurz nach drei zu den Goblins aufbrechen. Bereits vom Parkplatz schaut das ganze schon faszinierend aus aber als wir unten im Tal ankommen sind wir beeindruckt von den verschiedenen Formen die die Erosion über einen so langen Zeitraum geschaffen hat. Wir "sehen" Schildkröten die uns anzuschauen scheinen, einen Riesenvogel der gen Himmel schaut oder auch Gebilde die ausschauen wie fliegende Untertassen auf einer Laderampe. Die Zeit vergeht wie im Fluge und nach 2 1/2 Stunden kehren wir wieder zum Campground zurück und sehen unterwegs noch einen Gabelbock neben dem Weg zwischen Parkplatz und Campground.
Zurück auf unserer Site wollen wir den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Kurz darauf kommt eine Gruppe von 8-10 Teenies mit 3 Betreuern auf die Tent-Site hinter uns. Nachdem sie ihre Zelte aufgebaut haben verschwinden sie wieder. In der Zwischenzeit liest und döst Karin etwas, während ich mit der Kamera auf den angrenzenden Hügel laufe um ein paar Bilder vom Campground und der Umgebung zu machen. Zurück am WoMo wird erst einmal der Grill angeworfen und unser Abendessen zubereitet. Jetzt kommt auch die Gruppe mit den Teens zurück und beginnt ihr typisch amerikanisches Camping-Dinner. Anders als befürchtet ist es ruhig und so sitzen wir an diesem Abend noch lange draussen und geniessen die Atmosphäre und den Nachthimmel.
Gefahrene Meilen: 39,4 mi
Heutiger Meilenendstand: 5635,2 mi