Noch mehr Kultur & Kirchen

Heute haben wir mal wieder ausgeschlafen und sind nach einer kalten Dusche (Warmes Wasser war keines verfügbar) dann gegen 10:30 mit dem Bus nach Mosta gefahren. Das wichtigste in Mosta: St. Marija Aussunta. Eine Kirche mit einer riesigen Kuppel - die dritt oder viertgrößte (Reiseleitung und -literatur sind sich da nicht ganz einig) in Europa. Die Kirche ist in der Tat recht beeindruckend. Dazu kommt das im 2. Weltkrieg eine Fliegerbombe (vermutlich von italienischen oder deutschen Bombern abgeworfen; Bild unten links) durch die Kuppel schlug. Zur gleichen Zeit waren wegen einer Messe ca. 300 Menschen in der Kirche. Die Bombe explodierte nicht und es gab keine Opfer zu beklagen. Dies wird von den Maltesern immer noch als Wunder angesehen.

Von Mosta ging es dann weiter nach Rabat (Achtung, es gibt ein Rabat auf Gozo und eines auf Malta!). Als erstes stiessen wir auf die St. Pauls Kirche, welche dem Apostel Paulus geweiht ist. Den Überlieferungen zufolge ist Paulus etwa um 60 nach Christus ungeplant auf Malta gelandet. Sein Schiff soll auf dem Weg nach Sizilien in einen schweren Sturm geraten und kurz vor Malta gesunken sein. Die Malteser haben die Schiffbrüchigen aufgenommen. Paulus hat das Evangelium gepredigt und die Malteser zum Christentum bekehrt. Die heutige St. Pauls Kirche ist auf der St. Pauls Grotte (Bilder unten) errichtet. Hier hat Paulus bereits kurz nach seiner Ankunft die ersten Messen abgehalten und den Maltesern das Evangelium nahegebracht.

Nicht weit von der St. Pauls Kirche und Grotte liegen die St. Pauls Katakomben. Diese Katakomben (Bild oben) dienten schon den Phoeniziern und Byzantinern als Grabstätte. Nachdem Malta zum Christentum bekehrt worden war wurden die Katakomben auch von den Christen als Ruhestätte genutzt. Heute ist ein Teil der Katakomben für Besucher geöffnet. Etwas Trittfestigkeit ist von Vorteil. Achja, große (Foto-) Rucksäcke sind ob der teilweise engen Durchgänge etwas hinderlich.

Von hier aus ging es zu Fuß weiter durch Rabatt in Richtung Mdina, der alten Hauptstadt von Malta. Direkt zwischen beiden Städten liegen die „Howard Gardens“ - eine größere (für maltesische Verhältnisse!) öffentliche Parkanlage. Man trifft auf das Stadttor von Mdina. In der Stadt selbst fahren (fast) keine Autos. Im Prinzip sind alle Häuser in Mdina Sehenswürdigkeiten. Auch die vielen kleinen und engen Gassen sind sehenswert. Ein Spaziergang durch diese Stadt ist ein absolutes Muß!

Karin war schon etwas zickig wegen der Lauferei, bis wir dann zur Mdina Kathedrale (auch St. Pauls Kathedrale genannt) im Zentrum der Stadt kamen. Diese Kirche ist extrem beeindruckend und auf dem Niveau der St. Johns Co-Cathedral in Valletta: Kurz, auch für Leute wie mich die bei Kirchen mehr am künstlerischen und handwerklichen interessiert sind ist das definitiv etwas in der Kategorie "Sollte man gesehen haben".

Soviel zum Tagesprogramm. Jetzt noch einen guten Rat für Malta Reisen: Wer nicht unbedingt die meiste Zeit am Strand verbringen will sollte sich ein Hotel in Valetta nehmen. Das Bussystem ist sternförmig ausgerichtet und fast alle Busse fahren in Valletta ab bzw dorthin. Unser Hotel ist in Melliah.

In Meliah gibt es zwar eine Hand voll Restaurants. Aber die sind entweder weiter entfernt oder servieren gewöhungsbedürftige Küche. Wenn es wenigstens maltesische Speisen wären, aber irgendwie erinnert mich die Speisekarte der zwei in Frage kommenden Restaurants zu sehr an Großbritannien. Im Hotel gibt es neben dem Buffet (naja, wer‘s mag) auch ein dem Hotel angeschlossenes aber ansonsten frei zugängliches Restaurant. Das Essen, die Preise und der Service sind sehr gut, aber heute hatten wir den Fall das es komplett voll war - von 19:30 bis mindestens 21:00. Nicht etwa mit Hotelgästen sondern offenbar mit Einheimischen. In Valletta selbst ist die Auswahl an Restaurants viel größer - und man kommt in kurzer Zeit zu Fuß überall hin.