Trotz Straßensperrung auf Teilen der 66 über Amboy & Oatman bis Kingman

Heute stehen wir bei Sonne und wolkenfreiem Himmel auf. Gut gelaunt gehen wir zum Frühstück rüber zu unseren Nachbarn und Karin meint, dass man sich daran gewöhnen könnte.

Heute ist geplant über Amboy soweit wie möglich über die Route 66 bis Kingman zu fahren. Im Herbst 2014 gab es nach heftigen Gewittern östlich von Amboy Flash-Floods, welche den National Trails Highway (Teil der alten Route 66) unterspült haben. Die Strasse wurde zwar damals gesperrt, aber die Reparaturen sollten inzwischen beendet sein. Zumindest habe ich online keine Hinweise gefunden, dass dem nicht so ist und es heisst ja "No news is good news".
Wir überlegen soweit irgendwie möglich die I-40 zu meiden und so weit wie möglich dem Verlauf der alten US 66 zu folgen. Da die Strecke über den Sitgreaves Pass und Oatman mit dem WoMo nicht ganz so einfach ist wie das Cruisen über die Interstate besprechen wir das. Da Franz das fahren mit dem WoMo keine Probleme bereitet, entscheiden wir über Oatman zu fahren.
09:30 sind unsere WoMos abfahrbereit und wir verlassen den Joshua Tree NP über Twentynine Palms und biegen kurz darauf auf die Amboy Road ab. Da Karin die Ansammlung von Briefkästen in der Mitte von Nirgendwo immer so fasziniert ist das heute die richtige Strecke: Hier gibt es östlich on 29 Palms die passende Stelle an der man auch mit zwei WoMos halten kann an der wir um 10:20 halten. Hier an der Kreuzung Amboy & Godwin Rd fotografieren Karin und Centa die Briefkästen aus allen möglichen Perspektiven. Nach der kurzen Pause geht es weiter durch die Wüste und wie so oft sehen wir hier nicht all zu viele Fahrzeuge.

Gegen 11:08 erreichen wir den Bahnübergang vor Amboy und wie es der Zufall so will senken sich die Schranken genau vor uns für einen Zug. Centa & Franz sind über die Länge des Zuges erstaunt - wobei wir den jetzt gar nicht so lang finden. Naja, man gewöhnt sich vermutlich dran.
Um 11:20 stellen wir unsere WoMos in der Nähe der Tankstelle ab und Centa, Karin sowie Franz gehen zuerst zur Post um die ersten Postkarten abzuschicken. Anschliessend schauen wir uns noch etwas um und machen ein paar Fotos bevor es auf der 66 weiter in Richtung Arizona geht. Kurz nachdem wir die Abzweigung zur Kelbaker Rd passieren kommt ein Schild "Road Closed Ahead". What-the-heck? Sind die immer noch nicht fertig? Kurz vor der Absperrung gibt es eine Wendemöglichkeit und so drehen wir um und nehmen die Kelbaker Rd als direkte Verbindung der Interstate 40 welche etwa 12 Meilen nördlich von hier in West-Ost Richtung parallel verläuft. Schade, wir fanden die Strecke durch die Wüste immer sehr reizvoll.

Es ist jetzt 12:07 und wir fahren auf die I-40 East. Die Autobahn zieht sich durch endlose Landschaft. Wir cruisen mit etwa 55 mph dahin bis wir um 12:30 kurz nach der Essex Rd von einem Cruise America mit über 70 mph überholt werden. Wer weiss wie sich ein Reifenplatzer bei einem so grossen Fahrzeug bei solchen Geschwindigkeiten auswirkt und liest in welchem Zustand die Fahrzeuge von Cruise America teilweise sind der wundert sich.

Etwa gegen 13:15 verlassen wir bei Needles die Interstate und steuern Oatman an wo wir um 14:00 ankommen. Kurz vor dem Ort finden wir neben der Strasse einen freien Platz auf dem genug Platz für unsere beiden WoMos ist und laufen dann in den Ort wo wir gleich von den freilaufenden Eseln begrüsst werden. Touristen gibt es hier natürlich auch - wobei sich der Unterschied nicht immer sofort erschliesst.
Wir schlendern an den Geschäften vorbei, wundern uns über Fanny die offenbar auch hier aktiv ist und finden das ganze interessant und skurril. Centa & Franz scheint es zu gefallen, aber ich weiss nicht ob Franz als gesetzloser Willie vielleicht Probleme bei der Ausreise bekommt. Neben ein paar Fotos nehme ich auch ein T-Shirt mit bevor es zurück zum Wohnmobil geht.

Es ist inzwischen 15:00 und wir machen uns wieder auf den Weg. Nach Oatman kommen wir zum Sitgreaves Pass. Felsen auf der einen Site, Abgrund (nicht immer befestigt ;) auf der anderen geht es kehre um Kehre über die Sitgreaves Mountains. Nach den begeisterten Kommentaren via Funk und dem Gespräch bei einem gleichen Zwischenstop scheint Franz die Strecke sehr zu gefallen. Einzig Centa ist unterwegs sehr still und hinterher gibt es keine Fotos. Ob das damit zu tun hat, dass es auf der Beifahrerseite manchmal ganz schön bergab geht?

Nach etwas mehr als einer Stunde kommen wir auf dem KOA in Kingman an. Unsere beiden Rentner bekommen Site 58 und wir 57 - ganz am Ende der Reihe. Wie üblich holt uns ein Mitarbeiter im Golfwagen ab und führt uns zu unserer Site. Anschliessend erfahren wir noch, dass seine Schwester mit ihrem Mann in Ramstein stationiert war aber kein Wort Deutsch gelernt hat. "What a shame" meint er dazu und düst ab.

Was macht man in der Wüste auf einem privaten Campground? Wir machen Wäsche. Das heisst, streng genommen macht das meiste Centa. Nachdem wir Quarters besorgt haben, die Bedienung der Maschinen erklärt und die Geräte mit dreckiger Wäsche gefüllt haben bekommen wir den Full-Service: Trocknen, sortieren, zusammenlegen. Daran könnte ich mich jetzt gewöhnen ;-)

Später zieht ein leichter Wind auf und so gibt es zum Abendessen eine Brotzeit im WoMo. Anschliessend nutzen Centa & Karin noch die vor 1-2 Jahren erneuerten Duschen und wir gehen alle früh ins Bett.

Gefahrene Meilen: 191,4
Heutiger Meilenendstand: 4498,4