Wichita Mountains Wildlife Refuge

Heute frühstücken wir das erste mal draussen. Es ist zwar etwas windig aber trotzdem angenehm warm.

Torsten montiert gerade seine Kamera auf die Motorhaube unseres WoMos als 4 Gänse über den Platz laufen und dabei neugierig ziemlich nah an unseren Leo kommen.
Kurz vor unserer Abfahrt um kommt noch ein älteres Ehepaar mit ihren Fahrrädern. Sie wohnen in der Nähe und kommen häufiger einfach so vorbei, wobei sie früher oft die Wochenenden mit Ihren Kindern hier verbracht haben.

Viertel nach elf fahren wir vom Platz und machen uns auf den Weg nach Texas. Unterwegs sehen wir unzählige Windräder in der schier endlos scheinenden Landschaft stehen, zwischendrin auch einige wenige Wohnhäuser und überlege wie aufwendig das Einkaufen bei diesen Entfernungen wohl ist?
Inzwischen sind wir eine Woche unterwegs aber mir kommt es schon deutlich länger vor. Wir sind aus dem täglichen Rhythmus von Zuhause ausgebrochen und geniessen unsere Freiheit.

Gegen 13:00 erreichen wir das Naturschutzgebiet "Wichita Mountains Wildlife Refugee" das geschaffen wurde, um die (für diese Region) ungewöhnlich vielfältige Pflanzen- und Tierwelt zu schützen. Das Wildlife Refugee liegt im südwestlichen Teil von Oklahoma und ist etwa 20 Meilen von der Staatsgrenze zu Texas entfernt.
Hier gibt es wilde, freilaufende Bisons die am Wegesrand grasen und etwas desinteressiert dreinschauen - von wegen wild. Wobei, wenn diese Kolosse mal in Bewegung sind... Ein Stück weiter liegen 2 Longhorns, die liegen am Wegrand und schauen uns gelangweilt an.

Etwas später sieht Torsten links von der Strasse hinter dem Zaun der die Tiere von der Strasse fern hält eine Herde Longhorns die er gerne fotografiere möchte. Da gerade hier auch eine Haltebucht ist fahren wir raus. Vor uns steht ein Ranger mit seinem Pickup und wenige Sekunden später kommt ein Zweiter. Torsten spricht die beiden an und erfährt, dass ein Kalb vor ein paar Tagen durch ein Loch im Zaun ausgebüchst ist, das sie jetzt wieder einfangen müssen. Die beiden haben auch kein Problem wenn er dabei ein paar Fotos macht - solange er etwas Abstand hält um sie nicht zu behindern.
Die beiden Ranger holen ihre Lassos von der Ladefläche des Pickups und suchen das Kalb. Das Tier ist kurz darauf auch entdeckt: es läuft am Zaun entlang und will offenbar zu seiner Herde zurück. Die Ranger teilen sich auf und versuchen sich dem Jungtier von unterschiedlichen Seiten zu nähern. Das kleine Rindviech schaut erst interessiert zu, als die Ranger dann aber mit dem Lasso schwingend zu nahe kommen, läuft es los. Zuerst nach links, dann nach rechts und schon wieder nach links. Ein Lasso fliegt - aber daneben. So leicht lässt sich der Kleine nicht fangen. Nun kommt der zweite Ranger näher und die beiden versuchen es noch einmal - erfolglos. Wenn man das ganze nur fotografisch einfangen muss ist das ganz amüsant - ich glaube die Ranger sehen das etwas anders ;)
Das Kalb ist inzwischen hundert Meter weiter und auf der anderen Seite der Strasse. Die beiden Ranger trennen sich wieder und gehen langsam in Richtung des Tiers. Das ist jetzt aber vorgewarnt und entwischt den beiden wieder. Die Ranger geben erst einmal auf und meinen sie versuchen es später wieder.

Wir haben in der Mitte vom Nirgendwo was Interessantes erlebt, viele nette Bilder im Kasten und ziehen - anders als die beiden Parkmitarbeiter - zufrieden weiter. Unser Weg führt uns zum Visitor Center des Naturschutzgebiets. Dort „überfällt“ uns gleich ein sehr engagierter Ranger, bietet uns seine Hilfe an, will uns irgendeinen Film zeigen u.s.w. Wir lehnen dankend ab, denn wir wollen weiter nach Texas zu unserem Campground.
Auf der OK-SR 36 steht plötzlich ein Strassenschild >road closed< und wir müssen eine Umleitung über die OK-SR-5 & 54 sowie US-70 fahren, was uns ca. 35 Minuten kostet. Inzwischen meint unsere InfoSusi, dass sich die Ankunft auf 17:10 verschoben hat.

Es ist jetzt 16:22 und wir passieren die Staatsgrenze zu Texas: "Welcome to Texas!". Inzwischen nähert sich die Tanknadel dem Buchstaben "E" wie "Empty" und wir suchen eine Tanke. Nachdem wir vollgetankt haben erreichen wir die Einfahrt zum Lake Arrowhead State Park um 17:35, welche natürlich um diese Uhrzeit nicht mehr besetzt ist und so ist heute wieder Self-Registration angesagt.
Wir steuern Loop 1 an, bemerken aber beim Aussteigen, dass es dort vor Ameisen nur so wimmelt. Also weiter zu Loop 2 wo schon ein anderer Überführer steht, aber dort stört uns der Krach einer ziemlich lauten Pumpe zu hören. Deshalb wollten wir noch weiter schauen, aber sie ist am ganzen CG zu hören. Am Schluss landen wir doch am Loop 2 und gesellen uns zu dem anderen Leprechaun, gefahren von einem holländischem Pärchen. Es ist ein 220 QB mit Slideout von dem Sie berichten, dass er nach einmal ausfahren nicht mehr rein ging. Sie hatten mit der Hilfe eines Mechanikers das Slideout wieder manuell einfahren können und seit dem bliebe er eingefahren.

Den Abend verbringen wir bei angenehmen Temperaturen draussen, werfen wie üblich den Grill an und gehen relativ spät erst ins Bett.

WoMo Meilenstand:
Start: 1060,8 mi
Ziel: 1419,7 mi
Gefahren: 214,7 mi