Utah State Route 12

Als wir heute morgen aufwachen stahlt die Sonne und es ist bereits angenehm warm - das verspricht wieder ein schöner Tag mit viel Sonne und strahlend blauem Himmel zu werden.
Nach dem Frühstück dumpen wir erst einmal, Torsten packt seine Kamera wieder auf die Motorhaube und fahren dann auf der Utah State Route 24 in Richtung Westen. Nach 32 Meilen erreichen wir Hanksville und nutzen die Gelegenheit wieder voll zu tanken - so viele Gelegenheiten wird es die nächsten 1-2 Tage vermutlich nicht geben. Nach Hanksville folgt die UR-SR 24 dem Verlauf des Fremont River und führ uns zwischen interessanten Felsformationen hindurch in Richtung Capitol Reef NP. Per Funk löst Torsten immer wieder mal die Kamera auf der Motorhaube aus und macht Bilder von der atemberaubenden Kulisse, Motorradfahrern die uns überholen und manchmal auch beides zusammen.

Kurz vor 12 erreichen wir den Fruita Historic District, die Reste einer etwa 200 Morgen grossen Siedlung der Mormonen die damals erkannt haben, dass das Land zwischen dem Fremont River und dem Sulphur Creek sehr fruchtbar ist und deshalb um 1880 hier eine kleine Obstplantage angelegt haben. Leider ist heute hier richtig was los und wir finden keine Möglichkeit unser WoMo abzustellen da alle Parkplätze bereits belegt sind. Schade, auch wenn wir bereits 2007 hier waren, so hätten wir uns gerne nochmal alles genauer angeschaut. So aber bleibt uns nicht viel übrig und wir fahren weiter um eine Möglichkeit zum Wenden zu suchen. Als wir am Campground langsamer werden sehen wir bereits ein Hinweisschild das Der Platz voll ist und ein Ranger will uns von weitem schon weiter winken - er weiss ja nicht das wir hier keine Übernachtung planen. Ein kurzes Stück später drehen wir, fahren weiter in westlicher Richtung und biegen vor Torrey auf den "A Journey through Time Scenic Byway" (auch bekannt als UT-SR 12) ab.

Unser erster Stop auf "der 12" ist der Larb Hollow Overlook im Fishlake National Forest. Als wir aussteigen ist es etwas kühl - kein Wunder, laut GPS sind wir auf ca. 2670 Meter. Wir geniessen eine Weile die fantastische Aussicht bevor Torsten das Stativ aus dem WoMo holt und Bilder für ein Panorama schiesst. Als die Bilder alle im Kasten sind wird es langsam voll - ein Zeichen, dass es wohl Zeit wird wieder aufzubrechen.

Im weiteren Verlauf der Strecke macht sich Torsten einige Gedanken zur Saugnapfhalterung der Kamera. Das ganze soll bis 2000 Meter über Null stabil halten, aber inzwischen liegen wir gut 33% darüber. Wir schauen häufiger auf die Sicherheitsmarkierung der Saugnäpfe, aber noch passt alles. Im weiteren Verlauf der Strecke kommen wir vom Fishlake in den Dixie National Forest und geniessen die kurvige Streckenführung des Scenic Byway durch den Wald. Mit der Zeit gewinnen wir weiter an Höhe und sehen gelegentlich Schneereste neben der Straße. Kurz darauf passieren wir die Markierung der höchsten Stelle dieser Strecke die das Navi mit rund 3000 Metern ausweist und die Saugnäpfe halten Torstens Kamera immer noch.
Nun geht es wieder bergab und die Aussicht ist wieder unbeschreiblich. Immer wieder bleiben wir stehen um die Aussicht zu geniessen: die Weite der ganzen Gegend sowie kleine Canyons auf beiden Seiten der Strecke, in denen es vor Pflanzen nur so wimmelt. Auch wenn wir vor 6 Jahren bereits hier waren, es ist dies mal nicht weniger faszinierend.

Wir nähern uns der Calf Creek Recreation Area. Hier wollten wir einen Trail laufen und uns einen der beiden Wasserfälle anschauen. Das Schild am Eingang empfiehlt die Einfahrt für Fahrzeuge über 25 Fuss nicht, aber ein Verbot scheint es nicht zu sein. Leider ist der Parkplatz gut belegt und wir können unser WoMo nicht an der Seite abstellen - hier ist das unfreiwillige Upgrade unseres WoMos auf 27-29 ft zum ersten mal ein richtiger Nachteil. Zwar hatten wir die Wasserfälle eingeplant, aber da es in der Nähe keine Möglichkeit gibt unser WoMo für eine Weile abzustellen müssen wir unverrichteter Dinge wieder abziehen. Schade :-(

Auf unserer Liste der möglichen Campgrounds für heute ist der Escalante Petrified Forest State Park etwas weiter westlich offenbar eine gute Wahl und so machen wir uns wieder auf den Weg. Nach etwa 20 Meilen erreichen wir Escalante und biegen auf die Zufahrt zum State Park ab. Hier kommt uns dann ein WoMo entgegen und ich frage mich ob das etwa ein schlechtes Zeichen ist? Ein "Campground full" Schild war jedenfalls noch keines zu sehen. Am Parkeingang angekommen erzählt uns eine ältere Rangerin das sie heute schon viele Deutsche begrüßt hat und wundert sich etwas darüber. Sie hat aktuell zwar noch drei freie Sites, aber aktuell nur für eine Nacht. Es kann sein, dass morgen (Freitag) noch etwas frei wird, aber das kommende Wochenende wirft schon seine Schatten voraus. Interessanterweise weiss sie nichts von einer ADA Site und ist etwas ratlos. Laut Website des State Parks sollte es eigentlich eine geben und in der Legende der Campground Map ist auch ein entsprechendes Symbol, aber in der Karte selbst ist nichts eingezeichnet.
Mit der Liste der freien Plätze machen wir uns auf den Weg über den Campground, entscheiden uns für Site 11 etwa 100 Meter vom See entfernt und zahlen bei der Rangerin bevor wir uns häuslich einrichten. Das Leveln ist - wie auf den anderen noch freien Sites - etwas knifflig. Die Leveling-Keile könnten etwas höher sein und der Slideout auf der linken Seite des WoMos erschwert hier das ganze zusätzlich. Nachdem das WoMo (fast) perfekt steht setzen wir uns zum entspannen etwas raus und stellen dabei fest, dass die von der Rangerin erwähnten Deutschen scheinmal alle unsere Nachbarn sind ;-).

Nachdem wir etwas gefaulenzt haben erkunden wir den Campground sowie den State Park etwas bevor wir - das Frühstück ist schon eine Weile her - den Grill heute schon recht früh anwerfen. Nachdem die Burger und der Salat mit Thousand Islands dressing verspeist sind brechen wir noch einmal zu einer Runde durch den Park auf. Da es weder mit Verizon noch mit AT&T an unserem Platz Empfang hat nehmen wir das iPad mit um mit dem kostenlosen WiFi in der Nähe des Visitor Centers ein paar Mails "nach Hause" zu schicken. Nach einer halben Stunde - der Sonnenuntergang beginnt gerade - gehen wir wieder zurück zum WoMo. Hinter dem See sind am Horizont ein paar Regenwolken zu sehen welche die Farben der untergehenden Sonne nochmal verstärken. Torsten baut auf der kleinen Anhöhe neben unserer Site seine Kamera auf dem Stativ auf und macht einige Bilder. Was für ein Anblick!

Gefahrene Meilen: 148,0
Heutiger Meilenendstand: 5783,2 mi