Über Amboy nach Kingman

Heute werden wir um 07:30 von einem lauten Klopfen an der WoMo-Tür geweckt und ein Ranger will wissen wo unser Permit ist. Torsten erklärt ihm, dass sie gestern nach unserer Rückkehr vom Ausflug verschwunden war. Das scheint er zu verstehen, ausserdem hat er ja den Envelope mit unseren Daten und gezahlt hatten wir ja auch.

Nachdem wir schon mal auf sind gibt es auch gleich Frühstück und anschliessend machen wir unser WoMo abfahrbereit denn heute steht ein Fahrtag an. Um 09:10 sind wir dann unterwegs unsere Info-Susi erklärt, dass wir bei normal Verkehr um 16:00 am Ziel ankommen sollten. Während wir den Park verlassen überlegt Torsten wie er - von Amboy mal abgesehen - Bilder zur Dokumentation des Tages bekommt und beschliesst in Twentynine Palms kurzerhand die Kamera wieder auf die Motorhaube zu packen.
Die erste Etappe des Tages führt uns über die Amboy Road nach Amboy. Auf der Strecke machen wir mit dem Funkauslöser einige Bilder: Straßenkreuzungen, Obdachlose mit Einkaufswagen, Briefkästen am Straßenrand, Motorradfahrer und 18 Wheelers die uns überholen, Wohnmobile die uns entgegen kommen und so weiter.

Um 11:30 rufen wir von Unterwegs (wir haben sogar Empfang) beim KOA in Kingman am um sicherheitshalber einen Platz zu reservieren. Die nette Angestellte, die an schrecklichem Heuschnupfen leidet, reserviert Site 43 für uns. Kurz nach dem Telefonat erreichen wir Amboy, CA an der Route 66 und ich nutze die Gelegenheit ein paar altmodische Postkarten (Ja es gibt noch Leute, die auf sowas stehen bzw Postkarten sammeln) abzuschicken. Die Tankstelle müssen wir hier nicht nutzen denn wir haben vorgeplant. Das ist auch gut so, denn der Sprit hier im mitten vom Nirgendwo ist mit 4,99$ die Gallone Regular nicht gerade billig, Premium kostet gar 5,39$.
Nach einigen Bildern machen wir uns wieder auf den Weg und folgen mit dem National Trails Highway ein Stück der Route 66 in nordöstlicher Richtung bis zur Interstate 40. Anders als 2007 fahren wir heute aber nicht die ganze Strecke auf der 66 über Oatman bis Kingman. Wir wollen am KOA heute noch Wäsche waschen und, anders als 2007, am nächsten Tag gleich weiter fahren. Also nehmen wir ab hier die Interstate 40 passieren gegen 14:20 die Staatsgrenze nach Arizona.

Etwa eine Stunde später kommt schon die Ausfahrt 51 nach Kingman und wir erreichen wenige Minuten später schon den KOA wo wir das WoMO erst einmal an der Einfahrt parken. Torsten meldet uns an, zahlt und erfährt noch das die Sanitären Einrichtungen gerade erst komplett erneuert wurden. Nachdem die Formalitäten erledigt sind lotst uns ein Mitarbeiter mit seinem Golfwagen zu unserem Platz #43 der direkt neben dem Stellplatz liegt den wir 2007 hatten.
Torsten baut noch seine Kamera ab, schliesst unseren Freelander an Wasser und Strom an bevor wir uns mit unserer Schmutzwäsche auf den Weg zur Laundry machen. Während unsere drei Ladungen Wäsche durchlaufen nutzen wir das kostenlose WiFi um Mails für Mails an Familie und Freunde bis unsere Wäsche kurz vor 18:00 fertig ist.
Das Abendessen besteht wieder aus gegrillten Burgern mit Salat.

Gefahrene Meilen: 209,4
Heutiger Meilenendstand: 4799,4

Nachtrag von Torsten zur Kamera auf der Motorhaube:

Auf dem Auto montiere ich meine 7 Jahre alte EOS 5D mit einem 10 Jahre alten Sigma Objektiv (17-35). Anfangs hatte ich Sorgen das eventuell Steinschlag und Schmutz zum Problem werden könnte. Aber die Kamera besteht aus aus einer Magnesium-Legierung, das Objektiv ist alt und ausserdem defekt: Der Autofokusmotor funktioniert nicht mehr. Auf dem Auto braucht es kein Autofokus, da ich weit genug abblende um den Schärfetiefenbereich zu erweitern und vor der Abfahrt Manuell auf eine entsprechende Entfernung fokussiere. Sollte es zu einem so heftigen Steinschlag auf dem Frontelement des Sigmas kommen, kann ich das verkraften. Eigentlich wollte ich das Objektiv schon vor einer ganzen Weile entsorgen (Reparatur lohnt nicht mehr bei Sigma) und der Rest der Ausrüstung ist versichert. Um Fliegendreck einfacher entfernen zu können ist ausnahmsweise ein Filter vor dem Objektiv - sonst nutze ich grundsätzlich keine "Schutzfilter". Warum? Es bringt normalerweise nichts und es minimiert die Bildqualität. Ganz extrem hier zu sehen.

Die Kamera ist mit 3 Industrie-Saugnäpfen befestigt. Ein großer unter der Kamera mit einem Manfrotto 3D Neiger hält die Kamera. Zwei weitere kleinere sind versetzt vorne rechts und hinten links und über Stangen mit dem entsprechenden Adapter auf dem Blitzschuh der Kamera verbunden. Wichtig ist die richtige Position für die beiden kleineren Saugnäpfe damit der Aufbau so stabil wie möglich ist und Bewegungen auf allen drei Achsen zu minimiert.

Bei sauberem Untergrund sollten die Saugnäpfe bis etwa 2000 Meter halten. Auf der Fahrt nach Kingman musste ich unterwegs das ein oder andere mal stehen bleiben und wieder nachpumpen. Im Verlauf der Reise wird uns die geplante Strecke aber auch auf Höhen über 2000 Meter bringen. Aber dazu später mehr...